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Über meine Ahnenforschung
Mit etwa 10 Jahren wurde mein Interesse an dem Thema "Vorfahren" geweckt, als ich zwei Ahnentafel zu Gesicht bekam, die mein Großvater mütterlicherseits für sich und seine Frau angelegt hatte; damals erfuhr ich auch, daß es ebenso von Seiten der beiden anderen Großeltern eine reiche Ahnen-Sammlung gab. Nachdem ich in meiner Jugend zwar regelmäßig einen Blick auf diese Unterlagen geworfen habe, habe ich mir doch etwa 15 Jahre "Zeit damit gelassen", mich aktiver mit der Erforschung meiner Ahnen auseinanderzusetzen. Seit 1990 beschäftige ich mich nun mit wechselnder Intensität mit der Genealogie und habe auch einen "Haufen" Ahnenreihen an die vorhandenen Angaben anschließen oder auch Teile davon korrigieren können.

Möglich war mir meine Forschung nur mit Hilfe zahlreicher Personen, die mir Rat gaben, ihre Informationen zur Verfügung stellten, mir bei der Entzifferung von Angaben aus Kirchenbüchern halfen oder für mich Einsicht in solche nahmen. Alle werde ich hier nicht anführen, die "besonders wichtigen" Personen sollen aber hier genannt sein. Besonders möchte ich natürlich noch einmal meine vier Großeltern anführen, ohne die ich gar nicht erst auf den „Geschmack" gekommen wäre. Väterlicherseits waren dies Wilhelm Kuhl, * 1899 in Pohlheim-Holzheim bei Gießen und seine Frau Irmgard Kuhl, geb. Schwöbel, * 1905 in Gießen; mütterlicherseits Hermann Buß, * 1914 in Pohlheim-Holzheim und Martha Buß, geb. Arch, * 1911 in Pohlheim-Holzheim.

Unverzichtbar zur Erforschung der vielen Vorfahren aus Holzheim und Umgebung war der im Sommer 1990 aufgenommene Kontakt zu Karl Heinrich Jung, dem ehemaligen Stadtarchivar der Stadt Pohlheim und Verfasser zahlreicher Bücher und Artikel zu heimat- und familiengeschichtlichen Themen. An langen spannenden Abenden half er mir, einen Großteil der Vorfahren meiner Holzheimer Großeltern anhand der dortigen Familienbücher zu ermitteln, er hat mich auch in den folgenden Jahren immer wieder an den Ergebnissen seiner Forschungen teilhaben lassen. Er machte mich auch darauf aufmerksam, dass ein "adeliges Fräulein" Vorfahrin zahlreicher Holzheimer sei. Wie sich herausstellte, stammte auch meine mütterliche Großmutter, Martha Buß, geb. Arch, von dieser Dorothea Catharina von Copes (siehe die Seite
"von Copes") * 1673 ab. Zunächst waren uns nur Dorothea Catharinas Eltern, Theodor von Copes und Elisabeth Catharina von Bülow (beider Grabstein steht noch heute vor der Kirche in Griedel bei Butzbach) sowie deren Vater Caspar Ludwig von Bülow bekannt. In der Folgezeit war es aber möglich, die holländische Herkunft des Theodor von Copes zu ermitteln und darüber eine "genealogische Tür" bis ins frühe Mittelalter und hin zu Karl dem Großen zu öffnen; Caspar Ludwig von Bülow konnten wir als Sproß der mecklemburgischen Stammfamilie "von Bülow" einordnen. In der Folgezeit habe ich mich dann intensiv mit den umfangreichen Bänden der Europäischen Stammtafeln auseinandergesetzt und auch weitere Standardwerke zu Hilfe genommen, dies waren unter anderem "Ahnen zu Karl dem Großen und Widukind" (Eberhard Winkhaus, 1950), "Vorfahren des Tile von Damm" (Jürgen von Damm, 1971) sowie die umfangreichen Bände der Sammlung "Oidtman".

Heinrich Schwöbel, der Vater meiner Großmutter Irmgard Kuhl, geb. Schwöbel, stammte aus Hüttenthal im Odenwald. Ende 1991 begann ich, auf Grundlage der Forschungen meiner Großmutter, auch diesen Vorfahren-Ast weiterzuverfolgen und nahm Kontakt zu einem Ahnenforscher in Reichelsheim auf. Kurze Zeit später machte ich hierüber die Bekanntschaft von Annemarie Flath, geb. Schwöbel aus Brombachtal, mit der ich über den gleichen Ur-Ur-Großvater verwandt bin. In der folgenden Zeit habe ich dank der freundlichen Überlassung ihrer Forschungsergebnisse sowie laufender weiterer Ergänzungen eine umfangreiche Teilahnenliste „Schwöbel" erstellen können. Weitere Kontakte bzgl. „Schwöbel-Vorfahren" nahm ich (ab 1999) zu Thomas Klipstein in Bad König, Gerhard Roggenbuch in Dreieich und Klaus Stäger in Brühl auf, von denen ich zahlreiche interessante Ergänzungen oder auch Korrekturen erhielt.

Karoline Pfaff, die Mutter meiner o.g. Großmutter Irmgard Kuhl, wurde in Runzhausen bei Gladenbach geboren. Angaben zu ihren Vorfahren hatte z.T. bereits Karolines Bruder, Eduard Pfaff, gesammelt; er verfolgte eine Stammlinie Pfaff bis zu Seybert Pfaff (um 1570 in Kinzenbach bei Gießen) zurück. Einen wichtigen Kinzenbacher Vorfahren-Zweig konnte ich mit Hilfe der "Hessische Ahnenlisten, 1997, Liste Mandler" anschliessen; die von der Gemeinde Heuchelheim herausgegebenen Bände "Heuchelheimer Chronik" sowie "Kinzenbacher Chronik" halfen mir bei der Klärung offener Fragen; Hr. Johann Bayer in Butzbach verdanke ich weitere wertvolle Informationen. Zur Erforschung von "pfaffschen" Vorfahren aus Großen-Buseck bei Gießen war das "Großen-Busecker Familienbuch" von Hanno Müller, Fernwald-Steinbach, unverzichtbar. Angaben zu Ahnen in Runzhausen, bei Gladenbach entnahm ich den entsprechenden Kirchenbüchern.

Mein oben erwähnter Großvater mütterlicherseits, Hermann Buß, hatte in den dreißiger Jahren mittels Korrespondenz mit Pfarrern Angaben zu den Vorfahren seiner Großmutter Christine Martha Wienecke zusammengetragen. Sie stammten aus Immenhausen bei Kassel, Calden (einem Nachbarort) sowie aus Dörnhagen und Dittershausen ebenso bei Kassel. Anfang 2000 nahm ich Einsicht in die Kirchenbücher der Gemeinden Immenhausen und Calden im Dekanat des Kirchenkreises Hofgeismar. Eine Vorfahrin aus diesem Zweig, Susanne Renaud, "kannte" ich schon als Junge; besonders interessant fand ich es damals, dass sie eine Hugenottin war. Getauft wurde sie am 2. März 1760 in Immenhausen, dort verstarb sie auch am 30. Aug. 1834. Bei den Forschungen in Hofgeismar fand ich heraus, dass ihr Großvater, Peter/ Pierre Renaud, als Hugenotte aus Maurupt in der Champagne kam und in Immenhausen am 28. Apr. 1734 verstarb. In diesem Zusammenhang nahm ich Kontakt auf mit Gernot Renno in Düsseldorf, der eine intensive Erforschung der Namenträger Renno/ Renaud betreibt (Mailingliste etc.), "meine Renauds" waren ihm allerdings bisher unbekannt.

Häufig beschäftige ich mich über Tage oder manchmal auch Wochen intensiv mit der Erforschung meiner Ahnen bzw. der Aufbereitung der Daten, dann auch wieder über längere Zeit eher weniger. Nachdem meine Frau Kathrin meine "Betätigung" zunächst mit gewisser Verwunderung betrachtete, hat sie mich dann mit ihrem wachsenden Verständnis sehr unterstützt. Seit 1997 ist auch sie "angesteckt" vom Forschungsfieber und beschäftigt sich fleissig mit ihren Vorfahren aus dem Raum Dortmund, dem Wiehengebirge, dem Raum Fulda sowie aus dem ehemaligen Ostpreußen (nördlich rund um Pillkallen und südlich nahe Johannisburg).

Dortmund, im Januar 2001

Joachim Kuhl